Bestandsstützung
für vier vom Aussterben bedrohte PflanzenartenBestandsstützung
für vier vom Aussterben bedrohte PflanzenartenArtenhilfsmaßnahmen
für gefährdete Arten im Naturschutzgebiet Mittelgebirgslandschaft um Oelsen
Ziel aller unserer Vorhaben im botanischer Artenschutz ist es, vom Aussterben bedrohte Arten (Rote Liste Sachsen 1) durch Erhöhung der Pflanzenbestände zu unterstützen.
Seit 2013 werden im Rahmen der Richtlinie Natürliches Erbe (NE) Projekte realisiert. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren das „Bestandsstützende Maßnahmen für den Erhalt von 19 Zielarten wechselfeuchter und trockenwarmer Standorte“ (2013 bis 2015), das Folgeprojekt für 11 Pflanzenarten im Rahmen der Förderrichtlinie NE/2014″ (2016 bis 2018) und „Bestandsstützung für vier vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten“ bis 2022.
Fortsetzung finden die Artenhilfsmaßnahmen aktuell im Projekt „Bestandsstützung von 4 Pflanzenarten im NSG „Mittelgebirgslandschaft um Oelsen“ von April 2022 bis Dezember 2024.
Die vier Arten Arnika, Berg-Klee, Färberscharte und Trollblume stellen typische Vertreter der Bergwiesen dar. Sie kommen fragmentarisch und / oder nur mit einer überschaubaren Anzahl an Individuen im Projektraum vor.
Inhalt des Projektes ist, die Individuenzahlen auf den Flächen zu erhöhen bzw. die Art auf geeigneten Flächen in räumlicher Nähe auszubringen. Insgesamt werden sieben Flächen mit einer bis vier Arten – entsprechend den vorhandenen Standortbedingungen- aufgewertet.
Als Methoden kommen Ausbringung von Jungpflanzen als Initial sowie die Ausbringung von Samen zum Einsatz. Das Ausbringen von Jungpflanzen bewirkt eine schnelle Erhöhung der Individuenzahl, zusätzliche Aussaat auf kleinen Fenstern könnte mittelfristig zur Stärkung der Population beitragen.
Ziel ist, das auf den Bergwiesen typische Arteninventar zu stärken,
Vom Samen aus der Natur zurück in die Natur!
natürliche Regenerationsfähigkeit der Populationen eine solide Basis erhält. Die Vergrößerung der Anzahl von Einzelstandorten mit entsprechender Populationsgröße erhöht die Chancen, die Arten im Gebiet um Oelsen langfristig zu erhalten.
Für die Färberscharte (Serratula tinctoria) sind auf drei Mittelgebirgswiesen des Naturschutzgebietes um Oelsen Bestandsstützungen vorgesehen.
Für Populationsstützungen wird i.d.R. am Naturstandort Samen entnommen, In gärtnerischer Kultur werden Jungpflanzen angezogen und am Herkunftsstandort oder auf geeigneter Fläche im selben Verbreitungsgebiet die Individuenzahlen soweit zu erhöhen dass die
wieder ausgebracht. Die Arten- und Standortauswahl erfolgt dabei in enger Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden.
Die Überlebensraten können nach dem ersten bzw. zweiten Jahr nach den Ausbringungen sehr unterschiedlich ausfallen. Das Etablieren der Pflanzen hängt von vielen Faktoren ab, hauptsächlich aber von den passenden Standortbedingungen, dem Pflegeregime, den Witterungsverhältnissen des Jahres und nicht zuletzt dem Vorhandensein von Fressfeinden: Schnecken, Mäuse, Schwarzwild, Rehwild, Insekten. Eine besondere Herausforderung sind die trockenen Frühjahrs- und Sommermonate.
Erfolgreich verlaufen ist eine Bestandsstützung, wenn sich die ausgebrachten Pflanzen langfristig etablieren, die Population stabil und eine Naturverjüngung (Jungpflanzen aus generativer Fortpflanzung) nachweisbar ist. Ob und in welchem Umfang die Pflanzen sich etablieren, kann das Monitoring der folgenden Jahre belegen.
Entnehmen – Vermehren – Ausbringen ist ein Jahre andauernder Prozess
Ansprechpartnerin

Silvana Eger
Telefon: 0351/4 94 35 00
Email: silvana.eger(at)uzdresden.de
Gefördert durch:


Nr. 15 Schutz der Landökosysteme
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
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