#387 – Ertrunken im Mittelmeer – aus der Arbeit des DRK Suchdienstes (engl. /mit dt. Untertiteln)
Mittwoch, 25. September 2024
16.30 – 17.00 Uhr Führung Äußerer Matthäusfriedhof
17 – 19 Uhr Film, Präsentation Suchdienst und Gespräch
Fragmente eines Liebesbriefes und ein paar Fotos. Ein Kapuzenshirt, eine Hose, ein Gürtel – das ist alles, was von „Nummer 387“ bleibt… Der Film begibt sich auf Spurensuche im Zusammenhang mit einem der bislang schwersten Schiffsunglücke, das sich je im Mittelmeer ereignet hat: Ein Schiff aus Libyen war am 18. April 2015 vor Catania/Italien gesunken. Schätzungen zufolge sind dabei bis zu 1000 Menschen aus Afrika auf der Flucht ums Leben gekommen; nur 28 Flüchtlinge haben den tragischen Vorfall überlebt. Nachdem das gesunkene Wrack auf Veranlassung der italienischen Regierung hin ein Jahr später geborgen worden war, bemühte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zusammen mit dem Italienischen Roten Kreuz und anderen Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie den italienischen Behörden darum, die Identitäten der Verstorbenen zu klären, um ihnen damit ihre Würde zurückzugeben. Bis September 2022 konnten 6 Schicksale geklärt und die Familien der Verstorbenen informiert werden.
Der Film veranschaulicht damit eindrucksvoll auch eine Aufgabe der Suchdienstarbeit: Die für die Familien quälende Ungewissheit über den Verbleib eines geliebten Angehörigen zu beenden. Über viele Jahre hinweg sind diese Menschen – oft vergeblich – auf der Suche nach ihren Vermissten, um zu erfahren, was mit ihnen passiert ist. Im Anschluss an den Film erfahren Sie mehr über die aktuellen Aufgaben des DRK-Suchdienstes in Sachsen, von der noch immer andauernden Schicksalsklärung von Vermissten des 2. Weltkrieges bis hin zur Hilfe in aktuellen Krisen. Vor der Filmvorführung können Sie bei einer kurzen Führung den Veranstaltungsort „Äußerer Matthäusfriedhof“ kennenlernen – einen ehemaligen Friedhof in der Trägerschaft des Umweltzentrum Dresden e.V., der die Themen Friedensarbeit und Gedenken auf besondere Weise mit Natur- und Artenschutz sowie Denkmalschutz verbindet.