Holunderknabenkraut & Co

Orchideenprojekte im Umweltzentrum

Holunderknabenkraut & Co

Orchideenprojekte im Umweltzentrum

Orchideen

in Sachsen erhalten

Seit 2010 realisiert das Umweltzentrum Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Natürliches Erbe“.

Es geht um den Erhalt und die Populationsstützung für vom Aussterben bedrohter, heimischer Orchideen und anderer selten gewordene Pflanzenarten. Und um ihre Vermehrung, nicht nur mit konservativen Methoden, sondern auch unter den künstlichen Bedingungen eines Laboratoriums. Die Orchideenprojekte leisten vor diesem Hintergrund einen wesentlichen Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich Artenvielfalt.

In Reih und Glied

Orchideen im Einmachglas

Die gemeinsame Erfolgsgeschichte 2010 mit dem Projekt „Rettung des vom Aussterben bedrohten Holunderknabenkrautes (Dactylorhiza sambucina): Die Samen wurden im Labor In -Vitro auf Nährböden zum Keimen gebracht. Nach einer intensiven Pflege und mehrmaligem Umsetzen im Labor wurden die Jungpflanzen 2011 ins Gewächshaus der Projektgärtnerei auf dem Ehemaligen Äußeren Matthäusfriedhof überführt und ab Frühjahr 2013 an den Reliktstandorten im Osterzgebirge ausgepflanzt. Und vermehren sich dort mit Erfolg: 2022 konnten auf der Fläche bereits wieder 100 blühende Orchideen dieser Art gezählt werden.

Orchideenprojekte begannen im Jahr 2009

Zeit zum Wachsen

in der Projektgärtnerei des Umweltzentrums Dresden.

Unter natürlichen Bedingungen überleben von den 10000 Samenkörnchen einer Samenkapsel ganze fünf, sechs Samen und werden zu neuen Pflanzen. Das wäre bei der jetzigen Bestandsstärke langfristig das Todesurteil für die meisten der ausgewählten Orchideenarten im Untersuchungsgebiet. Im Labor hingegen ist der Ertrag aus einer Kapsel um ein Vielfaches höher. Um maximale Erfolge zu erzielen und Erkenntnisse mit anderen Grundlagenforschungsprojekten zu teilen, kooperiert das Umweltzentrum u.a. mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden.

Aufgrund der erfolgreichen Nachzucht ist das Umweltzentrum seither mit weiteren Projekten zum Erhalt von Rote-Liste-Orchideen betraut.

Die Laborarbeiten wurden 2021 abgeschlossen und die Orchideensetzlinge entwickeln sich nun im Substrat in der Projektgärtnerei bis zur Ausbringung auf Flächen im Osterzgebirge.

Im aktuellen Projekt bis 2024 sind es der Erhalt von Standorten:

  • des Holunder-Knabenkrautes (Dactylorhiza sambucina)
  • des Kleinen Knabenkrautes (Orchis morio)
  • der Grünen Hohlzunge (Coeloglossum viride)
  • des Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)

    Holunder-Knabenkraut in voller Blüte

    (Dactylorhiza sambucina)

    Ist eine Artenfreundliche Landnutzung möglich?

    Die Nachzucht und Ausbringung der Orchideen ist jedoch nur ein Teil zum Erfolg:

    Sicherung, Schutz sowie die passende Bewirtschaftung der Lebensräume sind der Schlüssel für den langfristigen Erhalt dieser Schönheiten. Die Flächeneigentümer und Bewirtschafter sind daher unmittelbar in die Projekte einbezogen, um das für die Orchideen günstigste Pflege- / Mahdregime umzusetzen.

    „Für die Pflanzen hilfreich und den gesamten Naturraum im Osterzgebirge -Sächsische Schweiz wichtig wäre der Schutz von Feuchtbiotopen und die sorgfältige Bewirtschaftung der Bergwiesen mit einer naturschonenden Mahd ein- bzw. zweimal im Jahr oder durch Schafbeweidung“, so Mike Hölzel. Das ist ein Kraftakt, den bis heute eher „Überzeugungstäter“ aus Umweltverbänden wie die Grüne Liga Osterzgebirge e. V. auf sich nehmen. Aber auch die Landwirte können für diese Sache gewonnen werden.

    Ansprechpartnerin
    Silvana Eger

    Silvana Eger

    Telefon: 0351 49 43 500
    Email: silvana.eger(at)uzdresden.de

    Gefördert durch:
    Nr. 15 Schutz der Landökosysteme

    Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen

    Sustainable Development Goals