Am Dienstag unternahmen wir mit einer kleinen Gruppe des Umweltzentrums einen Wandertag nach Altenberg im Erzgebirge.
Ziel des Ausflugs waren besondere Versuchsflächen, auf denen bedrohte Orchideenarten angesiedelt und geschützt werden. Vor Ort erhielten wir spannende Einblicke in die komplexe Nachzucht und den langfristigen Erhalt dieser faszinierenden Pflanzen.
Orchideen benötigen viel Zeit und Geduld: Aus Samen herangezogen, dauert es 6 bis 10 Jahre, bis sie erstmals blühen. Die Pflanzen sind äußerst trittempfindlich und auf magere Flächen angewiesen, auf denen nur wenig Konkurrenz durch andere Arten herrscht.
Besonders begeistert waren wir, als wir einen lila blühenden Blütenteppich des Breitblättrigen Knabenkrautes sahen. Anhand der vergleichbaren Fläche wurde erläutert, dass auch das Umweltzentrum in dem nun abgeschlossenen Projekt von Silvana Eger Orchideensetzlinge entwickelt und auf Flächen im Osterzgebirge ausgebracht hat. Diese sind allerdings nicht so leicht zu Fuß über Wanderwege zu erreichen.
Bereits 2011 wurden Jungpflanzen nach intensiver Pflege und mehrmaligem Umsetzen im Labor ins Gewächshaus der Projektgärtnerei auf dem ehemaligen Äußeren Matthäusfriedhof überführt. Ab dem Frühjahr 2013 konnten sie an Reliktstandorten im Osterzgebirge ausgepflanzt werden. Mit Erfolg: 2022 wurden dort bereits wieder 100 blühende Orchideen dieser Art gezählt.
Die Nachzucht und Ausbringung der Orchideen ist jedoch nur ein Teil des Erfolgs. Entscheidend sind vor allem die Sicherung, der Schutz und die passende Bewirtschaftung der Lebensräume. Flächeneigentümer und Bewirtschafter sind deshalb direkt in die Projekte eingebunden, um ein auf die Orchideen abgestimmtes Pflege- und Mahdregime umzusetzen.
Neben den fachlichen Inhalten zu den Orchideen wurden auf dem Wandertag auch aktuelle Themen im Team besprochen. Der Tag bot damit nicht nur spannende Einblicke in ein wichtiges Naturschutzprojekt, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch und gemeinsamen Erleben.
Mehr Bilder unseres tollen Wandertages gibt es in unseren Sozialen Medien zu sehen: https://www.instagram.com/umweltzentrum_dresden/
Bild: Sabrina Röttger
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